Unter Krahnenbäumen war eine Straße wie viele in Köln – eng, die Reihen der Häuser durch den Krieg gelichtet, mit schmalem Trottoir und buckeligem Kopfsteinpflaster. Sie bildete die Bühne, vor der sich die wahre Essenz einer Straße entfaltete – als ein Ort der Begegnung, wo Kinder spielen und Feste gefeiert werden. In seinem Fotobuch schuf Chargesheimer ein Panorama, das damals wie heute so lebendig wirkt, dass der Name „Unter Krahnenbäumen“ die Straße überdauerte und zum Inbegriff ursprünglicher kölscher Lebensart wurde.
Text nach Reinhold Mißelbeck, 1983
“Vielleicht wird nur in Straßen,
wie diese eine ist, richtig gelebt.”
Heinrich Böll im Vorwort zu Chargesheimers Unter Krahnenbäumen, 1958