Neue Welten aus dem Akkuschrauber
Eine Straße, die man täglich durchquert. Ein Gang aus rohem Beton. Ein typisches Museumsfoyer. Lassen sich Orte wie diese so umgestalten, dass wir sie „neu“ erleben können? Thomas Quack von Studio Quack und Philipp Rose von gisbert nehmen solche Herausforderungen gerne an. Bereits seit einigen Jahren setzen die beiden Designer nicht nur klassische Gestaltungsaufgaben um, sondern arbeiten mit ideenreichen Konzepten auch in den Raum hinein.
Quack und Rose kennen sich bereits seit dem Kindergarten. Seitdem haben sie immer wieder ähnliche Wege eingeschlagen, beruflich und privat. Für das vom PhotoBookMuseum initiierte Chargesheimer Projekt arbeiten sie erstmals auch als Team, im vergangenen Herbst haben sie gleich zwei Aufträge übernommen: Im September 2019 ließ der Chargesheimer Tunnel in der Körnerstraße hunderte Besucher für einen Abend in die fotografische Realität der Fünfziger Jahre eintauchen. Wenige Wochen später entstand zusammen mit dem PhotoBookMuseum das Ausstellungsdesign für die große Zwischenbilanz-Ausstellung im Bunker k101.
Meistens benötigen Quack und Rose nur wenige Materialien – und schaffen doch klare, schlichte Raumwelten voller Atmosphäre. Wie genau sie dabei vorgehen, an welche Grenzen sie manchmal stoßen, was sie über das Chargesheimer Projekt denken und wo ihre aktuelle Arbeit (nach der Corona-Krise wieder) zu sehen ist – alles das und noch viel mehr erfahrt Ihr hier im Audio-Interview.
Aller Anfang ist schwer. Oder? Woher kennt ihr euch? Wie seid ihr euch begegnet?
Welches war euer erstes Projekt, an dem ihr zusammen den Akkuschrauber habt surren lassen?
Welche Erfahrungen aus dem Chargesheimer Tunnel habt ihr für eure neuen Projekte mitnehmen können?
Nach dem Chargesheimer Tunnel ist vor dem Chargesheimer Jazz Keller…
Was bauen, erschaffen oder fantasieren gisbert und Studio Quack aktuell?
Alle Neune! Entscheidet euch zwischen Sekt oder Selters…
Vielen Dank an Silke Feuchtinger für den Text und an Tobby Ortmann für das Interview!
Studio Quack arbeitet in ganz Europa mit Künstlern, Architekten, Kunsthandwerkern und Institutionen an Projekten, die tief in den lokalen Gegebenheiten verwurzelt sind und sowohl den ursprünglichen Charakter des Ortes als auch die Perspektive des Betrachters verändern. Hier ein kleiner Überblick von temporären Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum – allesamt entstanden im Experiment und auf Basis nachhaltiger Materialien.
gisbert ist ein in Köln ansässiges Design-Büro. Die Aufgabenbereiche des Gründers Philipp Stephan Gisbert Rose liegen in der Konzeption und Umsetzung visueller Konzepte im 2- und 3-dimensionalen Raum. An der Schnittstelle von Kunst, Design und Architektur arbeitet gisbert sowohl für kleine als auch große Unternehmen und Institutionen aus Kultur, Industrie und Dienstleistung. Um innovative und effektive Lösungen zu finden, stehen Prozess, Experiment und das interdisziplinäre Arbeiten im Vordergrund.
DIE BAUSTELLE im Rautenstrauch-Joest-Museum ist das aktuelle gemeinsame Projekt von Quack und gisbert. Dieser Open Space dient allen Besuchern des Museums als Treffpunkt zum Diskutieren, Nachdenken und Sich-Begegnen. Hier werden Fragen gestellt, Antworten gesucht und die Zukunft des Museums gemeinsam entworfen. DIE BAUSTELLE ist ein kollektives Projekt. Thematisch geht es insbesondere um die nächste große RJM-Sonderausstellung „RESIST! Die Kunst des Widerstands“, in deren Zentrum kolonialer und postkolonialer Widerstand stehen. Ab sofort wieder geöffnet: jeden ersten Donnerstag des Monats (von 10 bis 20 Uhr) und jeden Sonntag ganztags!