Die Ausnahme schafft den Zustand:
FotoKarneval inspiriert von Chargesheimer
Erster März 2019. Karnevalsfreitag in Köln. Draußen, die Dämmerung beginnt.
Verdächtig viele verkleidete Menschen strömen nicht etwa wie gewohnt in die Innenstadt, sondern in den etwas abgelegenen Stadtteil Ehrenfeld. Vor dem Atelier Colonia in der Körnerstraße bleiben sie stehen. Nein – sie drängen hinein ins improvisierte Fotostudio, wollen sich im Bild festhalten lassen in ihren fantasievollen Kostümen, vor dem Hintergrund eines Chargesheimer-Motivs. Der legendäre Nachkriegsfotograf, der den kölschen Karneval geliebt, zelebriert und fotografiert hat – jetzt wird er wieder lebendig.
Fotos: Linn Phyllis Seeger
Vergrößerte Figuren aus Chargesheimers Fotobüchern schunkeln neben berühmten Hollywood-Größen, drei hektisch agierenden Karl-Lagerfeld-Kopien oder einem DDR-Grenzer samt Wachhund. Man kann sich kaum satt sehen an all diesen schönen Verkleidungen und ihren geschmückten Ideen. So etwas gibt es nur beim „FotoKarneval“ in der Körnerstraße.
Fotos: David Klammer
Der Kölner Kneipenchor singt, und es regnet Blumen aus den Fenstern. Aus der urkölschen Kneipe „Em Höttche“ schallt Musik von Jupp Schmitz. In der Galerie K18 wird eng getanzt. Etwas weiter: Der Club Nachtigall. Er zieht zur späten Stunde die Feierwütigen in seinen Keller und schafft den Ausnahmezustand: Fastelovend!
Fotos: Thekla Ehling